Banal oder Selbstzweck? Gewalt und „das Böse“ im Film „A Clockwork Orange“

Shownotes

Kenner:innen horchen sofort auf, wenn Wörter wie „Droogs“, „Moloko plus“, „viddy“ und „Horrorshow“ erklingen. Das Nadsat-Englisch, ein erfundener Jugendslang mit russischer Vorlage, ist nur einer der faszinierenden Aspekte von Anthony Burgess’ Roman „A Clockwork Orange“ (deutsch „Uhrwerk Orange), der 1962 erschien und neun Jahre später von Stanley Kubrick verfilmt wurde. In dieser Folge „Feuer & Fan“ sprechen wir mit unserem ersten Gast Jonathan Heck über seine Begeisterung für dieses Werk. Die Flamme lodert bei ihm schon seit seiner Schulzeit, als ihm im Englischunterricht „A Clockwork Orange“ nahegebracht wurde. So sehr, dass er darüber sogar seine mündliche Abiturprüfung abgelegt hat. Die schier grenzenlose Brutalität, die das Werk thematisiert und Moderator Luis definitiv erstmal abschreckt, hat für Jonathan eine zentrale Funktion. Sie wirft die Frage auf nach unserem gesellschaftlichen Umgang mit Gewalt – welche wir tolerieren und wie wir versuchen, ihr Einhalt zu gebieten. Und: Kann man Menschen den Zerstörungstrieb „abtrainieren“? Und wäre das wünschenswert? Luis und Jonathan steigen tief in die essenziellen Fragen des Lebens.

Zu Gast: Jonathan Heck

Moderation: Luis Kirchner

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Wir danken an dieser Stelle unserem Gast Jonathan Heck, der eine der Stimmen für unser Intro eingesprochen hat.

In dieser Folge haben wir uns auf folgende Werke bezogen:

„A Clockwork Orange“ von Anthony Burgess (1962) (Deutsch „Uhrwerk Orange“, 1972)

„A Clockwork Orange“, Regie Stanley Kubrick (1971) (Deutsch „Uhrwerk Orange“)

Der Soundtrack zum Film (Playlist): (https://open.spotify.com/playlist/5WpNgaog0m2pFfW8pEenqO?si=240bd6cb67584204)

Weiterführend: Die „Toten Hosen“ haben einen Song basierend auf Alex aus „A Clockwork Orange“ namens „Hier kommt Alex“ geschrieben (https://open.spotify.com/intl-de/track/1zs0BxFFLfbJQTSo84rkhy?si=0176c64cb88d4f0b )

Zusätzliche Anmerkungen

00:08:55 – Der Komponist der sinfonischen Dichtung „Also sprach Zarathustra“ (frei nach Friedrich Nietzsche) ist Richard Strauss.

00:50:08 – Anthony Burgess’ Frau Lynne Isherwood wurde während des 2. Weltkrieges, als Burgess im britischen Militär diente und in Spanien stationiert war, von vier desertierten US-Soldaten vergewaltigt. Dadurch erlitt sie eine Fehlgeburt. Es gibt die Theorie, dass dieses Erlebnis Burgess stark prägte und dadurch Eingang in „A Clockwork Orange“ fand. Er nahm das Schreiben überhaupt erst als Haupttätigkeit wahr, als ihm 1959 ein Hirntumor diagnostiziert wurde und er die Motivation verspürte, Isherwood etwas zu hinterlassen. Burgess lebte allerdings noch bis 1993, während seine Frau bereits 1968 an Leberzirrhose verstorben war. Burgess heiratete nach ihrem Tod die Italienerin Liliana Macellari, mit der er bereits zuvor eine Affäre hatte.

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